Galerie der Hauptstadt Prag – Bílek-Villa (Bílkova vila)

Die Atelier-Villa im Prager Stadtteil Hradčany wurde in den Jahre 1910–1911 von František Bílek nach seinen eigenen Plänen erbaut. Die Architektur dieses Gebäudes ist genau durchdacht. Sie symbolisiert ein Getreidefeld und demonstriert die Überzeugung des Autors, dass im natürlichen und künstlerischen Schaffen Zusammenhänge und Analogien zu finden sind. Die Villa bietet neben dem Atelier von František Bílek auch eine Ausstellung seiner frühen Skizzen und Studien, vorwiegend aus der Zeit 1891–1903.  

Die Geschichte der Bauwerke

Villa Bílek – Galerie der Hauptstadt Prag

Das interessante Objekt der eigenen Familienvilla und des Ateliers entwarf für sich selbst bis zum letzten Detail der Bildhauer, Maler und Grafiker, Mystiker und Symbolist František Bílek (1872 – 1941) im Jahre 1910. Die Villa wurde im Jahre 1911 vom Baumeister Antonín Hulán gebaut. Im gesamten Projekt widerspiegelt sich die Idee eines Getreidefeldes, der Grundriss des Objekts stellt eine Sensespur im Getreideschlag, Steinsäulen als stilisierte Strohhalme und Ähren dar, die Äcker symbolisierte auch das gerade Dach des Objekts, das erste dieser Art in Prag. Diese Hauptidee bildete auch der Innenraum nach – geschnitzte Türen, geschmiedete Klinken in der Form einer Ähre. Auf der Bibliothek, den Schränken und Stühlen gibt es geschnitzte Symbole, in der Nische ist ein Wintergarten mit weißen Möbeln. Der Eigentümer projektierte auch die Beheizung nach seinen eigenen Vorstellungen. Der gesamte Innenraum ist durch schmale Gänge oder kleine Fenster verbunden. Die Villa im Symbolismusstil (Sezession) aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts mit roten Ziegeln, weißen Fensterrahmen und stufenartigen Balkons gehört unter die Prager Unikumbauten. Die Villa war für František Bílek sein zu Hause, Atelier sowie seine Galerie. An der Treppe im Garten steht die Sandsteinstatuengruppe Bíleks „Comenius verabschiedet sich von seiner Heimat“ aus dem Jahr 1926. Für diese Plastik konnte in Prag lange kein Platz gefunden werden, bis sie der verärgerte Autor auf sein Grundstück setzte. Ursprünglich sollte hier wahrscheinlich die Moses-Plastik ihren Platz haben, die sich heute in der Nachbarschaft der Alt-Neu-Synagoge im kleinen Park zwischen der Meisel- und Parisstraße (Maiselova und Pařížská) befindet.

František Bílek starb im Jahre 1941, ein Jahr nach seinem Tod wurde in der Villa die Bílek-Galerie gegründet und sein Atelier zugänglich gemacht. Im Jahre 1963 schenkte Bíleks Ehefrau das gesamte Objekt der Stadt Prag mit der Vorstellung, dass hier ein Denkmal einschließlich der Originaleinrichtung und -ausstattung der Zimmer hergestellt wird. Dieser Nachlass wurde durch die Galerie der Hauptstadt Prag erst 1993 erfüllt. Der letzte Umbau der Bílek-Villa wurde am 15. 5. 1999 abgeschlossen, unmittelbar darauf wurde sie der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Die ausgestellte Möbelsammlung ist jedoch nicht komplett, weil einen Teil die in den Vereinigten Staaten lebende Enkelin des Künstlers behielt. Die Exposition enthält Plastiken, Zeichnungen und Grafikblätter von František Bílek.
Die Bílek-Villa gehört zum Eigentum der Galerie der Hauptstadt Prag bereits seit 1963.

Im Herbst 2007 begann ein ausgedehnter Umbau des Innenraums und des die Villa umgebenden Gartens. Hier entstand das František Bílek Zentrum mit Bíleks Archiv. Die Bílek-Villa wurde nach ihrem Umbau im September 2010 zum hundertjährigen Jubiläum ihrer Fertigstellung zugänglich gemacht.

Öffnungszeit

januar - dezember

Di, Mi, Do, Fr, Sa, So: 10:00 - 18:00

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Kontakt

Mickiewiczova 1
Hradčany
11800 Praha 1

+420233323631
http://www.ghmp.cz
info@ghmp.cz